Knirscherschienen und Behandlung der CMD

Unter Craniomandibulärer Dysfunktion versteht man ein gestörtes Verhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer zu Kiefergelenk, Muskulatur bis hin zur Halswirbelsäule.

Nicht immer ist eine CMD schmerzhaft, sie kann aber zu Verspannungen, Kopfschmerzen, Tinnitus Kiefergelenkknacken und –reiben, sowie zu einer Reihe anderer Symptome führen.

Ursachen sind u.a. Fehlbelastungen der Zähne, pathologische Veränderungen im Kiefergelenk aber auch Fehlstellungen der Halswirbelsäule und muskuläre Zwänge.

Neben einer Schiene, die Zähne und Kiefergelenke entlastet, ist eine Physiotherapie im Kopf- und Halsbereich wichtiger Bestandteil der Behandlung einer CMD.

Wann ist eine Schiene sinnvoll?

Knirschen ist das unterbewusste Reiben und Pressen der Kiefer. Die Kräfte die dabei auf die Zähne wirken, sind um ein Vielfaches größer als die normalen Kaukräfte.

Durch diese extremen, oft stundenlangen Belastungen können Zähne (Abrieb), Zahnhalteapparat (Lockerung) und das Kiefergelenk (Geräusche, Schmerzen) Schaden nehmen.

Schutz vor diesen extremen Kräften bildet die sogenannte „Knirscherschiene“ aus durchsichtigem Kunststoff, die nach Bedarf eingesetzt und wieder herausgenommen werden kann. Sie sollte nachts und bei starken Beschwerden auch tagsüber getragen werden. Nach einer Woche können sich die ersten positiven Veränderungen bemerkbar machen.

Ist eine Schiene als Therapie ausreichend?

Die Knirscherschiene ist eine rein symptomale Behandlung, was bedeutet, dass damit nicht die Gründe für das Knirschen beseitigt werden.

Häufige Ursachen sind Stress oder psychische Belastung. Da evolutionsbedingt die Anspannung der Kaumuskulatur mit der inneren Anspannung steigt, zeigen sich die Auswirkungen on Stresssituationen oft zuallererst im Kausystem.

Wichtig ist daher, dass neben der Schienentherapie die Ursachen für die psychische Belastung gefunden und behandelt wird. Sport, autogenes Training oder Meditation unterstützen den Therapieverlauf positiv.

Das Wärmen und Massieren der verkrampften Muskulatur lindert akute Schmerzsymptome.

Welche Schiene ist die richtige?

Die Drumschiene ist mit 1mm Dicke sehr grazil. Sie ist sinnvoll, wenn bei akuten Beschwerden eine schnelle Entlastung der Kiefergelenke benötigt wird oder bei mäßigem Knirschen als kurzweilige Therapie.

Die adjustierte Schiene ist als Langzeittherapie geeignet. Sinnvollerweise wird diese Schiene durch ein individuelles Registrat (FAL) an die patientenspezifische Situation angepasst.

Schienen können sowohl für Ober- als auch Unterkiefer angefertigt werden.

Wenn Sie unter Schlafapnoe oder ausgeprägtem Schnarchen leiden, kann eine sogenannte „Schnarcherschiene“ Abhilfe schaffen.

Pflegehinweise

Bewahren Sie die Schiene in der Aufbewahrungsbox.

Reinigung mit Zahnbürste, Zahnpasta oder Spüli – Keine Brausetabletten verwenden!

Bringen Sie die Schiene beim Zahnarztbesuch mit, damit Zustand und Passung kontrolliert werden können